*(Kundenzitat aus einem „Freierforum“)
Der Workshop findet statt im Rahmen der Veranstaltung: „Wenn wir streiken, steht die Welt still…!?“, Workshoptag zu Hintergründen und Strategien eines (queer)feministischen Streiks des Bündnisses "Feminismus selber machen". http://feminismusselbermachen.blogsport.de/programm-programm/
Sexarbeit – einige sehen darin einen Ausdruck fortschrittlicher, selbstbestimmter Sexualität, für viele Andere ist es der Hort alles Bösen. Aber warum entdecken viele Leute gerade dort, was ihnen an anderer Stelle zumeist nicht auffällt, nämlich Sexismus und die Zumutungen von Arbeit gegen Geld?
In der Veranstaltung wollen wir uns auf den Fall männlicher* Kundschaft und weiblicher* Anbieterschaft von Sexarbeit konzentrieren. Eine These, die wir zur Diskussion stellen möchten, ist, dass es vor allem die Idealisierung und besondere Stellung von Sexualität in dieser Gesellschaft ist, die Sexarbeit zum ständigen Quell langer empörter Diskussionen macht, und nicht primär die dortigen Arbeitsbedingungen. Wir meinen außerdem, dass Sexarbeit nicht Verrat an der „schönsten Sache der Welt“ ist, sondern die konsequente Weiterführung eines Bezugs, den die meisten Männer* sowieso auf Frauen* haben. Deshalb soll es auf dieser Diskussionsveranstaltung weniger um die Frage gehen, was Frauen* dazu bewegt, Sexarbeiter*innen zu werden, sondern vielmehr darum, was Männer* sich von der Inanspruchnahme von Sexarbeit versprechen und was man daran über Frauenbilder in dieser Gesellschaft in Erfahrung bringen kann.
Nicht zuletzt wollen wir außerdem einen Blick darauf werfen, welche Blickwinkel der deutsche Staat auf Sexarbeit hat, welche Gründe es von staatlicher Seite aus gab und gibt, Sexarbeit sowohl zu legalisieren als auch zu regulieren und wie dieses Projekt eigentlich gerade läuft.